Event Information:

  • Fr
    20
    Mai
    2016

    Wälder auf Sylt – Einladung zur Waldexkursion

    14:30 UhrParkplatz Jugendseeheim Kassel

    Wälder auf Sylt – Einladung zur Waldexkursion

     Wenn die Insulaner Sylts ihm heute ihren „Wald“ zeigen, lächelt der Festländer mitleidig. Zwischen Westerland und Munkmarsch erstrecken sich die 200 Jahre alten Reste des windgedrückten und -geschorenen Lornsenhains und des etwas jüngeren Friesenhains. 1821 begann ein Mann ein zwei Hektar großes Feld der Heide abzumessen. Zugange war hier der Vater einer bekannten Persönlichkeit auf Sylt. Es war Jürgen Jens Lornsen. Der Vater von Uwe Jens Lornsen. Hier sollte ein zwei Hektar großer Wald entstehen. Mit Hilfe von Wall und Graben versuchte er der Fläche einen landwirtschaftlichen Nutzen abzugewinnen. Ziel des alten Kapitän Lornsen war es jedoch nicht die Insel aufzuhübschen. Er setzte seinen Lebensabend und sein über die Jahre gesammeltes Vermögen daran den Insulanern einen allgemeinen Vorteil zu verschaffen. Bis heute wachsen dort neben Nadelgehölzen wie Kiefern, Tannen und Lärchen auch Birken, Eichen, Buchen, Silberpappeln und Ahorn. Der etwas jüngere Friesenhain wurde aufgrund des Erfolgs Lornsens von einigen Keitumern weiter nördlich errichtet. Beide Haine bilden die ersten von heute insgesamt etwa 180 Hektar großen Waldflächen der Insel, knapp 2% der Inselfläche.

    Die älteste Wald-Anpflanzung der Neuzeit befindet sich jedoch in der Kampener Vogelkoje. Im Jahre 1767 bis 1769 erbaut, stellte diese eine der ersten zusammenhängenden Baumbestände dar. Die Bäume sollten dem Fangteich Tarnung bieten. Seit 1935 ist die Vogelkoje Naturschutzgebiet. Es handelt sich um einen typischen Sumpfwald. Vorrangig präsentieren sich an Ort und Stelle verschiedene Pappel- und Erlenarten. Markanteste Baumart ist die Silberpappel. Anfangs hatten die pilz- und flechtenreichen Bäume einen eher urwaldartigen Charakter. Die ursprüngliche Anpflanzung hat gelitten an Salzwasserüberflutungen durch Sturmfluten und dem „Holzhunger“ der Nachkriegszeit.

    Das Waldgebiet verdankt seinen Namen dem „Klappholz“ aus dem Klappholttal. 35 Hektar kleinwüchsige Krummholzkiefern wurden 1869 gegen die „wilden Dünen“ bei Klappholttal gepflanzt. Anreiz bot der Rat des Küstenschutzbeauftragten Graf Baudissin (1820-1871), der 1865-1869 verantwortlich war für die Befestigung der Dünen und der Sandstrände auf Sylt.

    Mit dem Förster der unteren Forstbehörde Dietmar Steenbuck wollen wir uns auf die Spuren des Graf Baudissin begeben und dem Wald seine Geheimnisse entlocken. Dazu laden die Naturschutzgemeinschaft Sylt und die Söl’ring Foriining ein.

    Treffpunkt ist am Freitag, 20. Mai um 14:30 Uhr auf dem Parkplatz am Jugendseeheim Kassel.Um Anmeldung bis 18. Mai wird gebeten unter Tel. 04651-44421 oder naturschutz-sylt@t-online.de

    Um eine Spende wird gebeten.