Event Information:
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Sa20Apr201915:00 UhrSteinzeitgrab Denghoog Wenningstedt
Demo UMDENKEN Rettet das Steinzeitgrab Denghoog
Die Sylter beginnen umzudenken – Heimatverein Sölring Foriining
setzt sich an die Spitze der BewegungKundgebung „UMDENKEN“ zum Schutz der Sylter Kultur- und
Naturgüter anstelle ungezügelter Ausweisung von Bauland geplant.Sie findet statt
Am Sonnabend, 20. April 2019
15.00 Uhr Steinzeitgrab Denghoog, Wenningstedt„Viele Sylter beginnen jetzt wirklich umzudenken und trauen sich, sich auch öffentlich für den Schutz
unserer Insel einzusetzen. Unser Kampf zum Schutz des Steinzeitgrabes Denghoog in Wenningstedt
scheint ein lange fehlendes Ventil geöffnet zu haben!“ Maren Jessen, stellvertretende Vorsitzende des
Sylter Vereins Sölring Foriining, ist erleichtert: „Wer an der Insel hängt und sie nicht weiter dem
kommerziellen Ausverkauf Preis geben möchte, kann sich jetzt positionieren. Für Kar-Sonnabend laden
wir alle, deren Herz an Sylt hängt, zu einer gemeinsamen Kundgebung ein, die am Steinzeitgrab
Denghoog beginnt und durch Wenningstedt führen wird.“
Die Kundgebung unter der Überschrift „Umdenken“ ist in den Kampf um den Schutz des Steinzeitgrabes
Denghoog eingebettet. Ein geplantes Bauprojekt in Wenningstedt auf Sylt macht den Heimatverein der Insel zum Spielball der staatlichen Institutionen. Das führt zu immer vehementeren Protesten der
Insulaner gegen die Politik und zu der Forderung, Sylt nicht weiter dem Kommerz zu opfern.
Neben dem Steinzeitgrab Denghoog in Wenningstedt, eine monumentale Grabanlage aus der Steinzeit von
internationalem archäologischem Wert, ist ein Neubau geplant.
Aus einem kleinen Nachbarhäuschen soll ein Gebäude mit vier unterkellerten Wohnungen und acht
Parkplätzen entstehen. Da die oberirdische Fläche nur 290 Quadratmeter betragen darf, baut der Investor
unterirdisch – und damit in gefährlicher Nähe der Tragsteine des Steinzeitgrabes. Würden diese durch die
Erschütterung der Baumaßnahme oder dem Abtrag des Erdreiches ins Wanken geraten, könnte der 12
Tonnen schwere Deckstein abstürzen. Und damit das Steinzeitgrab, das jährlich von mehreren
zehntausenden Besuchern besichtigt wird, unwiederbringlich zerstören.
Unterirdisch – wie neben dem Denghoog geplant - zu bauen, ist eine für die Insel nicht ungewöhnliche
Vorgehensweise, denn die Quadratmeterpreise sind auf Sylt bekanntermaßen so hoch wie nur an wenig
anderen Orten Deutschlands. Manche Bauprojekte führen deshalb bis zu 7 Metern in die Tiefe.
Nicht gesichert ist bislang auch die Zuwegung zu dem geplanten Neubau.
Auf Wunsch des Investors soll sie über einen schmalen, bislang als Geh- und Radweg eingetragenen Weg
erfolgen, der sich im Besitz des Heimatvereins Sölring Foriining befindet. Trotz eines finanziellen
Angebotes in sechsstelliger Höhe hat die Sölring Foriining dazu ihre Zustimmung verweigert. Unterstützt
wurde sie dabei in ihrer aktuellen Sitzung von den Gemeindevertretern in Wenningstedt, die ihre
Zustimmung zum Wegerecht ebenfalls verwehrten.
Das Archäologische Landesamt des Landes Schleswig-Holstein sowie der zuständige Kreis Nordfriesland
schieben hingegen die Zuständigkeiten zwischen Denkmalschutzgesetzgebung und Baugesetzgebung hin
und her. Daran hat bislang auch die Zusage der Kultusministerin des Landes Schleswig-Holstein, Karin
Prien, nichts ändern können. Sie ließ den Heimatverein schriftlich wissen, dass „alles rechtlich Nötige
und Mögliche getan werde, um den Denghoog zu schützen“.