Erhebliche Schäden im Altfriesischen Haus

 Denkmalschutz

Das Alt Friesische Haus war bereits betagt, als die Sölring Foriining es 1907 erwarb und als Museum eröffnete. Man war sich bewusst, dass dieses Kleinod der Sylter Geschichte turnusmäßig und ausschließlich mit Denkmalschutz berücksichtigender Sachkenntnis in seinem historischen Zustand erhalten werden kann.
Hin und wieder gab es unvorhergesehene Schäden durch Stürme und Starkregen. Dies ist nun erneut geschehen. Regenwasser ist bereits im Herbst 2023 bei starkem Nord-Ost-Sturm unter der Traufe in das Mauerwerk eingedrungen. Jetzt, Monate später,setzt es den wertvollen Fliesen des Hauses zu.

Es kommt zu weißen, kristallinen Ausblühungen – eine Salzmischung, die feuchtigkeitsanziehend und insgesamt als stark bauschädlich einzuschätzen ist. Um diesen Vorgang zu stoppen, muss die Feuchtigkeit dringend aus der Wand raus und die wertvollen Fliesen müssen gerettet werden.
Erste Gutachten sind gemacht und Kostenvoranschläge von Restauratoren werden eingeholt.

Fotografie by Roman Matejov

Danach ergibt sich aus Sicht der Gutachter ein umfangreicher Katalog an notwendigen und sinnvollen Maßnahmen

– Kontrolle der Außenwand und insbesondere der Fensterabdichtung (Fugen,Schäden) sowie der Wasserableitung im Sockelbereich (Staunässe)

– Ablösung der betroffenen Fliesen von der Wand und Salzreduzierung der Fliesen im Wasserbad in der Werkstatt

– Salzreduzierung der Wand ohne Fliesen über gezielte Abtrocknung, Entfernung des Versetzmörtels, Auftrag eines salzreduzierenden Kompressenputzes

– Neuversatz der salzreduzierten und ggf. restaurierten Fliesen in neuen Versetzmörtel im Bereich der Sichtflächen, hier Verwendung eines hydrophoben Mörtels auf dem Ziegelmauerwerk als Diffusionsschutz und Versatz der Fliesen in weicheren, reversiblen Mörtel

– Nutzung des nicht sichtbaren Wandabschnitts hinter der Truhe für den Auftrag eines Putzes statt Fliesen, um eine Kontrollfläche zu haben und Salze ggf. dorthin zu leiten

Das würde praktisch folgende Einsätze bedeuten:

1. Prüfung Außenwand, Innenwand freiräumen, Staubschutz -> Ausführung durch Unternehmen vor Ort möglich?

2. Fliesenausbau, Mörtelausbau, Auftrag Kompressenputz, Abtransport Fliesen zur Bearbeitung in der Werkstatt -> Einsatz vor Ort ca. 3-4 Tage mit 2 Personen, Dauer des Provisoriums vermutlich mehrere Wochen 3. Abnahme Kompressenputz, Wiederversatz der restaurierten Fliesen, Verputz der Wandfläche hinter der Truhe


Noch ist nicht absehbar wie hoch vor allem die Kosten für die zwingend notwendigen Maßnahmen werden. Klar ist nur, die Kosten wird die Sölring Foriining nicht aus der Portokasse bezahlen können. Wir werden auf öffentliche Mittel angewiesen sein – und sicher auch auf großzügige Spenden. Hoffen wir mal auf beides! 

Im Moment sind die Sorgen groß.