Unsere Geschichte

Wozu wurde die Sölring Foriining gegründet?

Eigentlich verrät unser Name schon unsere Aufgabe: Sölring Foriining ist Sölring, das Sylter Friesisch, und bedeutet übersetzt Sylter Vereinigung. Der Vorstand, Aufsichtsrat, Beirat, unsere Ausschüsse und die mittlerweile 2500 Mitglieder auf Sylt und im gesamten Bundesgebiet setzen sich dafür ein, dass wir bewahren können, was Sylt ausmacht. 

 

C.P. Hansen – Wegbereiter der Museen

Wer sich mit der Geschichte unserer Insel beschäftigt, stößt unweigerlich auf den Sylter Lehrer, Chronisten und Heimatforscher C. P. Hansen (1803-1879). Er begegnete dem aufkommenden Tourismus Mitte des 19. Jahrhunderts mit Offenheit, gab neben Chroniken Nordfrieslands kleine Fremdenführer über seine Heimatinsel heraus und schrieb ebenfalls die reiche Sagenwelt seiner Vorfahren nieder. Er erkannte den wirtschaftlichen Vorteil des Fremdenverkehrs, jedoch war sein Fokus ebenso auf den Erhalt der friesischen Sprache und der Traditionen der Insulaner gerichtet. Sein Wohnhaus mit einer beeindruckenden Sammlung naturhistorischer Fundstücke öffnete er jedem Interessierten und korrespondierte mit bekannten Zeitgenossen in Deutschland.

C. P. Hansen

Die Gründung des Vereins

Im Laufe der Zeit schien jedoch bei vielen Syltern die Balance zwischen der wirtschaftlichen Notwendigkeit und der Bewahrung der friesischen Identität nicht mehr gewährleistet. Das gab den Ausschlag für die Gründung der Sölring Foriining durch eine engagierte Herrengruppe im Jahre 1906 unter dem Vorsitz von Pastor Friedrich Riewerts.  

 „Rechte Heimatliebe muss beides vereinigen können: Pietät gegen der Väter Erbe (…) und offenen Blick für die Forderungen und Fortschritte der Neuzeit.“
Pastor Friedrich Riewerts, Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der Sölring Foriining 

So war man überzeugt von der Idee, sowohl den Touristen als auch den Insulanern in historischen Häusern die Wohnkultur und die Geschichte der Sylter Friesen zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund wurden im Laufe der Jahrzehnte Häuser bzw. Gebiete gekauft oder gepachtet, die wir bis heute als die vier wichtigsten Museen der Insel betreiben. 
Damit vereinen wir sowohl Insulaner als auch Freunde der Insel durch eine Mitgliedschaft unter dem Gedanken der Liebe zur unverwechselbaren Kultur und Natur Sylts. 

Meilensteine in der Geschichte des Vereins

1906

wird die Sölring Foriining gegründet

1907

wird das Wohnhaus C. P. Hansens vom Verein erworben und bis heute als Museum „Altfriesisches Haus seit 1640“ geführt.

1908

kommt ein weiteres Kapitänshaus am Kliff, erbaut 1759, hinzu und wird zum „Heimatmuseum“ (das heutige Sylt Museum). 

1928

erwirbt die Sölring Foriining ein großes Areal in der Nähe des Wenningstedter Dorfteiches, um das darauf befindliche 5000 Jahre alte Megalithgrab „Denghoog“ als Museum zu betreiben.

1970

erfolgte auf Initiative des Küstenschutzausschusses die erste Sandvorspülung für den Sylter Weststrand. 

1974

bewirbt sich die Sölring Foriining als Verein zur Betreuung im Naturschutz auf Sylt und kümmert sich heute um 33 % der insularen Fläche als Naturschutzgebiete.  

1982

gründet die Sölring Foriining den Ausschuss für Denkmalpflege und Baukultur und erstellt mit einer ABM-Architektenstelle im Auftrag des Denkmalamtes das erste umfangreiche Archiv an erfassten Baudenkmälern auf Sylt. 

1982

unterzieht sich das Altfriesische Haus einer Maßnahme gegen Schädlingsbefall und Holzfäulnis, wird begast, erhält einen neuen Dachstuhl, sowie ein neues Reetdach.  

1986

pachtet die Sölring Foriining die Vogelkoje der Gemeinde Kampen, deren Betrieb 1921 eingestellt und ab 1935 als Schutzgebiet ausgewiesen wurde, und betreibt seitdem das unter Naturschutz stehende Areal mit der historischen Entenfanganlage als Museum.  

2015

wird die Ausstellung in der Vogelkoje völlig neu, aufwändig und interaktiv gestaltet. 

2019

wird die Fassade des Sylt Museums saniert, das Gebäude erhält eine Ringdrainage und ein neues Reetdach. 

2020

wird die neue interaktive Archäologieausstellung im Sylt Museum mit der über 1000 Jahre alten Ringfibel als zentrales Ausstellungsstück eröffnet.