Sprache Sölring
Vom 24. – 25. August hatten wir Besuch vom Hörfunk- und TV-Sender Omrop Fryslȃn aus den Niederlanden. Die dortigen Behörden gewähren dem 1988 gegründeten Sender jährlich 36 Stunden Sendezeit auf NPO 2, um die friesische Sprache zu fördern, die in der Provinz Fryslȃn Amtssprache ist und dort noch von ca. 400.000 Menschen gesprochen wird. Das sehr interessierte und freundliche Medien-Team aus den Niederlanden wollten von uns wissen, welche friesischen Traditionen wir pflegen, um über diese dann in ihrem Sender Omrop Fryslȃn zu berichten. Und so haben wir sie an dem Wochenende zu folgenden Ereignissen und Einrichtungen mit Interviews begleitet.
Am Sonnabend wurde das traditionelle Amtsringreiten als Abschluss des Sylter Ringreiterjahres in Morsum für das dreiköpfige Team zu einer interessanten Veranstaltung. Gleichwohl Ringreiten keinen ausschließlich friesischen Brauch darstellt wurde doch das Sylter Ringreitercorps bereits 1861 gegründet. Alle acht Ringreitervereine der Insel, davon zwei Amazonencorps, waren mit je drei Reiterinnen und Reitern vertreten. Jon Ricklef Petersen aus Keitum erklärte dem TV-Team auf Sölring das Procedere des Ringstechens vom aufgestellten sogenannten Galgen und der Kameramann wagte sich unerschrocken zwischen die zum Teil sehr temperamentvollen Pferde der Akteure.
Am Sonntag ging es dann im SYLT MUSEUM in Keitum weiter mit dem Besuch des Puken-Chores der Boy-Lornsen-Grundschule aus Tinnum. Der Chor wird von der Lehrerin Tineke Heck-Lemke geleitet und singt ausschließlich auf Sölring. Unsere „Nationalhymne“ Üüs Sölring Lön ist dabei obligatorisch. Die Boy-Lornsen-Schule hat ein Sölring Profil und bietet Sölring als Wahlfach an. Sowohl die Kinder als auch das Team hatten viel Freude an dem Auftritt in unserem Museum.
Gemütlich und heimelig wurde es dann abends im Altfriesischen Haus seit 1640. Im Kerzenschein präsentierte sich im Kapitänshaus eindrucksvoll und authentisch die Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts; Maren Jessen wurde zur Geschichte des Hauses interviewt. Die junge Journalistin Tjits singt als Besonderheit dieser eingeführten Sendung zu allen Besuchen bei friesischen Minderheiten jeweils eine Übersetzung des westfriesischen Liedes „Fir it rûn“. Tineke Heck-Lemke hatte die Übersetzung auf Sölriing „Fiir ombi“ erarbeitet und sang als Krönung des Besuches der Westfriesen gemeinsam mit Tjits dieses schöne Abschlusslied